Die Eröffnung der Eisenbahnlinien nach Wien und nach München band Salzburg an das europäische Eisenbahnnetz an. In Folge der Inbetriebnahme des Salzburger Bahnhofes begann auch in der Stadt Salzburg eine Phase prosperierender Wirtschaft.
Die Eröffnung des Salzburger Bahnhofes und der Eisenbahnlinien nach Wien und München 1860 begrüßten die Salzburger enthusiastisch. Man setzte auf die Einbindung Salzburgs in das internationale Eisenbahnnetz große Hoffnungen. Die Eisenbahn stand für Fortschritt, Belebung des Wirtschaftslebens und Aufbruch in eine neue Zeit.
Der Bahnhof und seine großflächigen Anlagen müssen einen ungeheuren Eindruck auf die Zeitgenossen gemacht haben. Die Eisenbahn benötigte beinahe soviel Fläche wie die bestehende alte Stadt.
Die Aufhebung des Befestigungscharakters der Stadt Salzburg (1859) ermöglichte in Folge die Schleifung der Befestigungswälle und die Erweiterung der Stadt in ihr bisheriges Umfeld. Mit den Befestigungen fiel ein besonders deutlich sichtbares Symbol feudaler Herrschaft.
Nun sollte auch die alte Stadt mit ihren engen und winkeligen Gassen dem Verkehr, dem Pulsschlag der neuen Zeit, geöffnet werden. Das Lederer-, das Mirabell- und das Michaelstor waren die ersten Stadttore, die den Erfordernissen des Verkehrs zum Opfer fielen. Die Demolierung des Klausentores und der Monikapforte verhinderte Bürgerwiderstand. Der Konflikt zwischen „Modernisieren“ und „Denkmalschützern“ wurde zur Konstante der Salzburger Kommunalpolitik bis ins 20. Jahrhundert.
Zeitgleich mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie setzte auf Reichsebene ein Liberalisierungsprozess ein, an dessen Ende das Staatsgrundgesetz (1867) mit seinen garantierten bürgerlichen Freiheitsrechten stand.
Dies leitete auch auf kommunaler Ebene eine Phase des Aufbruchs ein. Bereits 1850 war eine elektromagnetische Telegraphenleitung zwischen Wien und Salzburg in Betrieb genommen und 1855 in Lehen das Gaswerk errichtet worden. 1859 wurde die Gasbeleuchtung eingeführt. Die Kanalisierung wurde in Angriff genommen, die Salzach reguliert. 1873 eröffnete das städtische Schulgebäude am Griesplatz, 1874 das städtische Schlachthaus und seit 1875 versorgt die Fürstenbrunner Wasserleitung die Stadt mit reinem Quellwasser.