Viele ältere Bewohner*innen der Stadt Salzburg wissen um das Verschwinden bekannter Bauwerke aus dem Stadtbild innerhalb der vergangenen Jahrzehnte. Exemplarisch für diese Bauten sei nur das Paracelsus-Bad erwähnt, das nun schon zum zweiten Mal (1950-56 und 2017-2019) abgerissen und in Größe und Stil gänzlich neu erbaut wurde. Profanbauten des alltäglichen Lebens, die nur einen funktionellen Zeck erfüllen und keine architektonischen Besonderheiten aufweisen, werden oft schnell aus der persönlichen Erinnerung gestrichen. So ein vergessenes Gebäude, um das sich aber über drei Jahrzehnte alles dreht und kreiste, war die Tankstelle auf dem Rudolfsplatz. Auf der heutigen Grüninsel inmitten des Kreisverkehrs erinnert nichts mehr daran, dass es eine Zeit gab, als man dort Treibstoff mit dem klingenden Namen „Sphinx-Benzin“ tanken konnte.
„Die Mobil-Tankstelle am Rudolfsplatz – Benzinzapfstelle und Taxi-Hotspot im Nonntal von 1930 bis 1966“ weiterlesenAutor: Christian Flandera
Cordula Pflanzmann, „gottgeweihte‟ Frau im Außenbezirk von St. Peter
Die Salzburger Bürgerstochter Maria Cordula Pflanzmann[i] legte 1694 im Alter von 36 Jahren ein privates Zölibatsversprechen ab, bezog zwei Zimmer auf dem Areal des Benediktinerklosters St. Peter und verbrachte – so war mindestens ihre Absicht – ihr Leben dort. Sie war keine Nonne im kirchenrechtlichen Sinn, da sie weder einer Gemeinschaft angehörte noch in einer Klausur lebte.
„Cordula Pflanzmann, „gottgeweihte‟ Frau im Außenbezirk von St. Peter“ weiterlesenDas Gaisbergrennen …. Die Bergrennen am Hausberg der Salzburger zwischen 1929 und 1969
Hätte es 1929 schon Fernsehen mit Liveübertragung gegeben, es wäre wohl halb Österreich vor dem Bildschirm gesessen, und hätte mit Georg Prinz Lobkowitz (1907-1932) auf Bugatti oder auch Max Graf Arco-Zinneberg (1908-1937) auf Mercedes mitgefiebert, als diese und etliche weitere Starter in Autos oder auf Motorräder zum ersten Mal die knapp 12 km lange Strecke von Gnigl hoch auf die Gaisbergspitze jagten. Mit dieser Sportveranstaltung am „Hausberg der Salzburger“, bei der mehr als 20.000 Zuschauer die Rennstrecke säumten, wurde ein Rennereignis gestartet, dass zwischen 1929 und 1969 in wechselnder Form 18-mal ausgetragen wurde und im internationalen Rennzirkus eine nicht unbedeutende Rolle spielen sollte.
„Das Gaisbergrennen …. Die Bergrennen am Hausberg der Salzburger zwischen 1929 und 1969“ weiterlesenDie Salzkammergut-Lokalbahn. …. auf schmaler Spur von Salzburg nach Bad Ischl 1893 bis 1957
Groß war die Aufregung und die Gemüter wohl erhitzt, als etwa 2.500 Personen aus dem Salzkammergut am 21. September 1957 vor dem Amt der Salzburger Landesregierung aufzogen und mit Transparenten den Erhalt der Salzburger-Lokalbahn, volkstümlich Ischlerbahn genannt, forderten. Obwohl genügend Mittel aus dem Marshallplan für die Modernisierung der seit 1893 täglich mehrfach zwischen Salzburg-Lokalbahnhof und Bahnhof Bad Ischl pendelnde Schmalspurbahn bereitgestanden wären, war deren Stilllegung bereits beschlossene Sache.[i] Am 30. September fuhr der letzte Personenzug, gezogen von der Lok Nr. 12 und verabschiedet von zehntausenden Beobachtern entlang der Strecke, aus dem Salzkammergut in die Landeshauptstadt.
„Die Salzkammergut-Lokalbahn. …. auf schmaler Spur von Salzburg nach Bad Ischl 1893 bis 1957“ weiterlesenSalzburgs Friseursalons. Drei Beispiele aus dem 19. Jahrhundert
Die Familie Mozart hatte auf ihren Reisen einen eigenen und die Fürsterzbischöfe sowieso. Die Rede ist von Friseuren. Auch in Salzburg stand die Wiege des späteren Friseurberufs in den mittelalterlichen Badestuben. Freilich waren die damaligen Tätigkeiten mit jenen, die heute in einem Friseursalon angeboten werden nicht vergleichbar.
„Salzburgs Friseursalons. Drei Beispiele aus dem 19. Jahrhundert“ weiterlesenWeite Reise, rätselhafte Wege – ein Archivbestand kehrt zurück nach Salzburg
Die meisten Archivalien des Stiftsarchivs St. Peter kamen auf sehr geregelten Wegen an ihren jetzigen Platz: Sie entstanden in einer Verwaltungsstelle des Stiftes und wurden, nachdem man sie im täglichen Geschäft nicht mehr brauchte, ans Archiv abgegeben, wo sie seitdem aufbewahrt werden. Einige Dokumente allerdings haben verschlungene Wege hinter sich, bevor sie (wieder) ins Archiv kommen.
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Erzabt Franz Bachlers Intentionenbuch
Kassenbücher beinhalten Mengen an Information und geben wertvolle Auskunft weit über die Buchhaltung hinaus. Es mag überraschen, aber in solchen Verzeichnissen kommen einige Aspekte einer Persönlichkeit zum Ausdruck.
„Erzabt Franz Bachlers Intentionenbuch“ weiterlesenErzähl mir ….. den Besuch der Königin: Queen Elizabeth II. zu Besuch in der Mozartstadt 1969
Die englische Königin wurde heuer 95 Jahre alt. Fast jedem Salzburger ist sie ein Begriff, da kein längerer Zeitraum vergeht, in dem sie nicht im Fernsehen zu sehen oder in Illustrierten abgebildet ist. Viele wissen aber nicht oder haben vergessen, dass sie vor mehr als 50 Jahren hier zu einem offiziellen Besuch in Salzburg war. Ganz nach dem Motto der Ausstellung „Erzähl mir Salzburg“, wo Geschichte durch das Erzählen von Geschichten vermittelt wurde, gilt es über den Besuch der Queen (erneut) zu berichten.
„Erzähl mir ….. den Besuch der Königin: Queen Elizabeth II. zu Besuch in der Mozartstadt 1969“ weiterlesenBarockes Thesenblatt
Gedruckte Thesenblätter kamen, vor allem im jesuitisch geprägten Umfeld, in der Barockzeit in Mode. Sie dienten zur Ankündigung einer sogenannten „Disputation“, der kommissionellen Abschlussprüfung (Doktorprüfung) an einer Universität und wurden daher öffentlich angeschlagen bzw. als Einladung an Adelshäuser, andere Klostergemeinschaften usw. verschickt. Im Laufe der Zeit wurden sie immer großformatiger und prächtiger ausgestaltet. Dementsprechend teuer war die Anfertigung.
„Barockes Thesenblatt“ weiterlesenPostkarten der Wiener Werkstätte nach dem Volkskeller in Salzburg
„(…) und damit hat die an alter Kunst so unausschöpfbar reiche Stadt auch wieder ein wertvolles Dokument moderner Kunst gewonnen, das nicht nur von den Fremden als neue Salzburger „Sehenswürdigkeit“ aufgesucht, sondern auch, wie ich mich durch den Augenschein überzeugen konnte, von Leuten aus dem Volke mit einer wahren Andacht stundenlang studieren wird.“
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