Abb 1: Felner’sche Familienchronik, Band 2 © Salzburger Landesarchiv
Die zweibändige „Felner’sche Familienchronik“ wurde von Joseph Philipp Felner (geb. 1. Mai 1769 in St. Veit im Pongau, gest. 1850 in Wien) verfasst. Joseph Felner bietet in über 2800 Seiten, in denen er seine Laufbahn als hoher Staatsbeamter unter fünf Regierungen schildert, einen sehr guten Einblick in die unruhige und wechselvolle Zeit der napoleonischen Wirren in Salzburg zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Zur Dokumentation und Veranschaulichung legte der an der Geschichte Salzburgs interessierte Biograf und Chronist seinen Aufzeichnungen auch originale Dokumente und Illustrationen bei, so auch die Darstellung von der zur Zeit Felners zwar nicht mehr existierende aber den Bürgern noch in bester Erinnerung stehende, heute in Vergessenheit geratene Fassade seines Wohnhauses in Salzburg, Kranzlmarkt Nr. 4. Wegen seiner ungewöhnlichen Wandbemalung mit Motiven der „verkehrten Welt“, in der Hase und Mensch die Rolle tauschen, war dieses Haus für annähernd 200 Jahre als „Hasenhaus“ bekannt. Seit Ende des 16. Jahrhunderts bis zur Renovierung des Hauses im Jahre 1790 „tummelten“ sich in den Friesbändern der vier Stockwerke Hasen, die in friedlicher Gesellschaft in einem „Hasenstaat“ leben, sich den Menschen untertan und Jagd auf ihn machen. Kommentiert wurde die satirische „Hasenjagd“ mit dem Spruch: „Die uns fiengen, schundten und assen, die zahlen wir itzt mit solcher Massen. Uns Haasen hat es ganz gerathen, dass wir itzt Hund und Jäger bratten“.
„Die Felner’sche Familienchronik und das „Hasenhaus“ in Salzburg“ weiterlesen
SLA, Nachlass Schallhammer, Kart. 1, Album Nr. 1, S. 1-2: Johann B. von Schallhammer (1811-1877) und seine Frau Antonia von Schallhammer, geborene Ecker-Kräfft (1822-1902). © Salzburger Landesarchiv
Das Album aus dem Nachlass der Salzburger Bürgersfamilie von Schallhammer enthält 12 Porträtsilhouetten, die Mitglieder der Familie aus drei Generationen des 19. Jahrhunderts darstellen. Die Anordnung der Abbildungen beginnend mit Johann B. von Schallhammer (1811-1877, Album/Silhouette Nr. 1, s. Abb.), seiner Frau Antonia, geborene Ecker-Kräfft (1822-1902, Silhouette Nr. 2, s. Abb.), und ihrem einzigen Sohn Friedrich (1846-1905, Silhouette Nr. 3) sowie weiteren Verwandten ersten und zweiten Grades lässt darauf schließen, dass sich das Album ursprünglich im Besitz dieses Familienzweigs befunden hat. Die letztgenannten Silhouetten zeigen den Bruder des Familienoberhaupts, die gemeinsamen Eltern sowie eine Tante und drei Onkeln. Die abgebildeten Personen sind Repräsentanten jener Zeit des Umbruchs, die durch zahlreiche Herrschaftswechsel in Folge der Napoleonischen Kriege bis zur endgültigen Angliederung Salzburgs an die Habsburger Monarchie im Jahr 1816 gekennzeichnet ist. Aus kulturgeschichtlicher Perspektive manifestiert sich in dem Album die Begeisterung des Bürgertums für die Kunst des Schattenrisses, im Speziellen der Porträtsilhouette, im 19. Jahrhundert.
„Album mit Porträtsilhouetten aus dem Nachlass der Familie Schallhammer“ weiterlesen
Aufnahmsgebäude der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn zu Salzburg © Stadtarchiv Salzburg
Die Eröffnung der Eisenbahnlinien nach Wien und nach München band Salzburg an das europäische Eisenbahnnetz an. In Folge der Inbetriebnahme des Salzburger Bahnhofes begann auch in der Stadt Salzburg eine Phase prosperierender Wirtschaft. „Aufnahmsgebäude der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn zu Salzburg“ weiterlesen
Plan-Skizze zur Erweiterung der Stadt Salzburg © Stadtarchiv Salzburg
Zu Jahresende 1859 verlor die Stadt Salzburg ihren Status als Festung, damit fiel aber auch das „fortifikatorische Bauverbot“, das bis dahin die Bautätigkeit im Weichbild der Befestigungsanlagen entscheidend gehemmt hatte. Der Weg zur Erweiterung der Stadt war nun frei und setzte eine Phase intensiver Diskussion über die weitere Zukunft der Stadt in Gang. „Plan-Skizze zur Erweiterung der Stadt Salzburg“ weiterlesen
Fanny von Lehnert (1852-1930) © Salzburg Museum
Fanny von Lehnert? In Salzburg ist dies heute ein bekannter Name, jedoch nur aus dem einen Grund, weil eine Straße nordwestlich des Bahnhofs nach dieser Frau benannt ist. Wer die Person Fanny von Lehnert war, wann sie gelebt hat, warum sie für Salzburg bedeutend ist und eine Straße ihren Namen erhielt, wissen hier allerdings die wenigsten.
„Fanny von Lehnert (1852–1930): Gönnerin des Salzburg Museum“ weiterlesen
Plan Evangelische Kirche © Stadtarchiv Salzburg
Auf den Stadterweiterungsgründen entlang der Salzach wurde 1863 der Grundstein für die evangelische Friedenskirche (heute Christuskirche) gelegt. Aus einem Architektenwettbewerb ging Jacob Götz als Sieger hervor. 1867 wurde die Kirche geweiht. „Plan für die Erbauung einer evangelischen Kirche“ weiterlesen
Panorama von Salzburg 1866 © Stadtarchiv Salzburg
1866 veröffentlichte das Salzburger Fotoatelier Baldi & Würthle vier große Hemioramen (Halb-Panorama-Aufnahmen) der Stadt Salzburg. In der Salzburger Zeitung hieß es, die „pantascopischen Aufnahmen“ würden sich „durch eine außerordentliche Schärfe und Klarheit“ sowie durch einen „tiefen, weichen Ton“ auszeichnen. Das Panorama zeigt die Stadt Salzburg am Beginn der Stadterweiterung in der Mitte des 19. Jahrhunderts. „Panorama von Salzburg“ weiterlesen
Foto der Theatergruppe des Borromäumstheaters 1869 (C18) © Archiv St. Peter
Ein Bischof spielt Theater! 22 Schüler des Borromäums Salzburg betraten 1869 die Bühne, um gemeinsam ein Stück zum Besten zu geben. Einer von ihnen betrat Jahre später als ranghoher Geistlicher die Bühne der Öffentlichkeit.
„Theatergruppe des Borromäums Salzburg“ weiterlesen
Prunkschlüssel Friedhofstor Kommunalfriedhof Salzburg © Salzburg Museum
Mit der Fertigstellung des großen Haupt-Gittertors galt der Salzburger Kommunalfriedhof im Herbst 1885 als vorläufig baulich fertiggestellt. Aus diesem Anlass kam es zu einer feierlichen Schlüsselübergabe.
„Der Übergabe- und Erinnerungsschlüssel vom Salzburger Kommunalfriedhof“ weiterlesen
Stadtbrücke vom Platzl 1891 © Stadtarchiv Salzburg
Von Carl von Frey, „1848er“, Inhaber der Heffterschen Handelsgerechtsame, Obmann der Salzburger Liedertafel, früh Privatier, Kunstsammler und Amateurfotograf, stammen mehr als 1300 Fotografien aus der Zeit von 1888 bis 1896. Sie sind Momentaufnahmen des Alltags in einer Phase der Stadtgeschichte, die als zweite Stadterweiterung bezeichnet werden kann. „Stadtbrücke vom Platzl“ weiterlesen