Das Emigrationspatent wurde am 31. Oktober 1731 vom Verfasser dieses Patents, Hofkanzler Hieronymus Cristani von Rall, und von Erzbischof Leopold Anton Eleutherius von Firmian eigenhĂ€ndig unterzeichnet. Der Salzburger Erzbischof erlieĂ darin den Befehl, dass alle Untertanen, die sich zum evangelischen Glauben bekennen, aus dem Erzstift Salzburg auszuwandern haben. Erst nach der militĂ€rischen Sicherung des Landes, da AufstĂ€nde befĂŒrchtet wurden, wurde das Patent am 11. November 1731, am Tag des Steuertermines zu Martini, in allen Kirchen verkĂŒndet und an öffentlichen PlĂ€tzen angeschlagen. Im darauffolgenden Winter bis Ende des Sommers 1732 verlieĂen ca. 20.000 Salzburger aus GlaubensgrĂŒnden ihre Heimat. Die meisten fanden in OstpreuĂen ein neues Zuhause. Ein kleiner Teil der Emigranten wanderte nach Holland bzw. nach Georgia in Amerika aus.
Kategorie: 1700-1799
Brief Maria Theresias an den Salzburger Domherrn Vigil August von Firmian
AnlÀsslich des 300. Geburtstags von Maria Theresia stellt das Archiv der Erzabtei St. Peter ein neu entdecktes Autograf der Regentin vor.
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Das Mechanische Theater in Hellbrunn
Das Mechanische Theater, Teil der Wasserspiele im Schlosspark Hellbrunn, wurde in den Jahren 1748 bis 1752 unter FĂŒrsterzbischof Andreas Jakob Graf Dietrichstein erbaut. Es stellt das einzige Bauwerk dar, das nach dem Tod von Erzbischof Markus Sittikus (+ 1619), der Schloss und GĂ€rten errichten lieĂ, der Anlage von Hellbrunn hinzugefĂŒgt wurde. Planung und Bauleitung des einzigartigen, wassermechanisch betriebenen Figurentheaters gehen auf Lorenz Rosenegger (1708-1766) zurĂŒck, der als Rechnungsbeamter beim Salzbergwerk DĂŒrrnberg in erzbischöflichen Diensten stand. Unter den KlĂ€ngen eines Orgelautomaten entsteht vor den Augen des Betrachters eine lebendige Stadtszene aus dem 18. Jahrhundert mit der FĂŒlle ihrer Bevölkerungs- und Berufsgruppen. FĂŒr die beweglichen Figuren, von denen bis heute mehr als 130 erhalten sind und die so wie das gesamte Bauwerk in jĂŒngster Zeit generalrestauriert wurden, standen Rosenegger Holzschnitzer zur Seite. Die Einstimmung der Orgelwalze ĂŒbernahmen Johann Ernst Eberlin und Rochus Egedacher.
Hieronymuskataster
Das nach EB Hieronymus Colloredo benannte Katasterwerk entstand zwischen 1776 und 1779. Mit ihm gelang erstmals eine von der Grundherrschaft unabhĂ€ngige âRegulierung des Steuerwesensâ auĂerhalb des Wirkungsbereiches der Urbarverwaltung. Der Kataster gliedert sich in die einzelnen Pfleggerichte mit ihren regionalen Unterabteilungen und erfasst alle RealitĂ€ten und bestimmte Gewerbekonzessionen, geteilt in Real- und Personalgewerbe. Nachdem die Steuer-Superrevision Ende 1778 abgeschlossen war, beauftragte man die Gerichtsbeamten mit der Anlage von „SteuerbĂŒchern“. Der GroĂteil erhielt mit ihrer Ratifizierung am 3. November 1779 RechtsgĂŒltigkeit. Im Salzburger Landesarchiv befinden sich heute nur noch die 80 BĂ€nde der „SteuerbĂŒcher“ jener Gerichte, die nach 1816 bei Salzburg verblieben. Die ĂŒbrigen fĂŒr die ehemals salzburgischen Pfleggerichte westlich von Saalach und Salzach werden im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in MĂŒnchen aufbewahrt. Die âKonzeptbĂ€ndeâ (83 BĂ€nde) als Grundlagen fĂŒr die Berechnung der Höhe der Steuer sind im Salzburger Landesarchiv vollstĂ€ndig erhalten und umfassen auch jene Gebiete, die heute zu Bayern gehören. Als ErgĂ€nzung und Grundlage zum Kataster sollte ein Kartenwerk entstehen. Die 1775 begonnenen Vermessungsarbeiten kamen jedoch wegen Geld- und Personalmangel ĂŒber Probeaufnahmen im Pfleggericht Staufenegg und Laufen nicht hinaus.
Missa brevis et solemnis in C-Dur (Spatzenmesse, KV 220/196b)
Weil die autographe Partitur der Spatzenmesse (KV 220) spĂ€testens seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts verschollen ist, stellt jener von Wolfgang Amadeus Mozart korrigierte und mit Eintragungen versehene Stimmensatz, der sich im Salzburger Dommusikarchiv des Archivs der Erzdiözese Salzburg erhalten hat, die wichtigste Quelle fĂŒr diese berĂŒhmte Messe dar.
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Adelsbrief fĂŒr Sigmund Haffner (Hafner) d. J.
1782 wurde der Salzburger GroĂhĂ€ndler Sigmund Haffner der JĂŒngerer in den Reichsritterstand mit dem PrĂ€dikat âEdler von Innbachhaussenâ erhoben. Aus diesem Anlass komponierte Wolfgang Amade Mozart die Haffner Symphonie (KV 385).
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Einzug des Papst Pius VI.
Im Rahmen einer ausgedehnten Reise, die ihn auch nach Wien und MĂŒnchen brachte, besuchte Papst Pius VI. am 2. Mai 1782 die Bischofsstadt Augsburg. Der feierliche Einzug mit verschiedenen Vertretern der geistlichen und weltlichen StĂ€nde wurde in einem Stich mit dazugehörender Legende dokumentiert und veröffentlicht. Der sich durch das Bildfeld schlĂ€ngelnde Festzug mit Stadtkulisse wird durch zwei Bildnisse von Papst Pius VI. und seinem Gastgeber FĂŒrstbischof Clemens Wenzeslaus, Herzog von Sachsen, bekrönt.
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Johann Franz ThaddÀus von Kleimayrn: Juvavia
Johann Franz ThaddĂ€us von Kleimayrn (1733 â 1805), Jurist und Spitzenbeamter im zu Ende gehenden Erzstift sowie zur Zeit des KurfĂŒrstentums Salzburg, veröffentlichte im Jahr 1784 als sein bedeutendstes Werk die âNachrichten vom Zustande der Gegenden und Stadt Juvavia vor, wĂ€hrend, und nach der Beherrschung der Römer bis zur Ankunft des heiligen Ruperts und von dessen Verwandlung in das heutige Salzburgâ.
Mit dieser historisch-staatsrechtlichen Publikation trat Kleimayrn den von Bayern gegenĂŒber Salzburg vorgebrachten territorialen und ökonomischen AnsprĂŒchen unter Heranziehung des einschlĂ€gigen Quellenmaterials, vor allem mittelalterlicher Urkunden, erfolgreich entgegen. Nach dem Ende der SelbstĂ€ndigkeit Salzburgs und der Verbringung seiner Archive nach Wien und MĂŒnchen ab 1806 bedeutete die Veröffentlichung dieser Quellen in der âJuvaviaâ bzw. ihren UrkundenanhĂ€ngen, dass die Dokumente in gedruckter Form in Salzburg weiterhin der landesgeschichtlichen Forschung zur VerfĂŒgung standen.
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Eine Gleinker Totenrotel in St. Peter
An einen leeren Kokon erinnert ein zylinderförmiges Objekt aus Karton, das im Archiv der Erzabtei St. Peter verwahrt wird. Was einst wertvollen Inhalt in sich barg, ist heute nur noch Beleg fĂŒr entwendetes Eigentum.
Brief aus Paris an Abt Dominikus Hagenauer von St. Peter
Sternstunden der Menschheit sind selten und sie mitzuerleben wohl eine FĂŒgung des Schicksals. Auf derart schicksalshafte Weise gerieten zwei Salzburger Benediktiner mitten in den Ausbruch der französischen Revolution â ein âLive-Berichtâ aus Paris 1789.
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