Abb 1: Plan des HochfĂŒrstlichen Mössing Hittwerch Ebenau © Salzburger Landesarchiv
Die Ansicht um das Jahr 1727 zeigt das ehemalige Messingwerk und den Eisenhammer von Ebenau zur Zeit seiner wirtschaftlichen BlĂŒte. Diese Werks- und Wohnsiedlung bestand damals aus: 1: Gotteshaus, 2: das Vikarhaus, 3: das Verweserhaus, 4: das Mesnerhaus, 5: die Schmelze, 6: der Kohlenstadel, 7: die Drahtschmiede, 8: Kupferhammer, 9: Eisenhammer, 10: der mittlere Messinghammer, 11: der untere Messinghammer, 12: der Zeughammer, 13: das Wirtshaus, 14: das Messingschaberhaus; 15, der Zimmererstadel, 16: die MĂŒhle, 17: die Rohrschmiede, 18: der Rauschgoldhammer, 19: das Hufschmiedhaus, 20: das Zimmermannshaus. Noch heute der Ortskern von Ebenau auf diese alte Industriesiedlung zurĂŒck.
1585 wurden hier von der Handelsfamilie Stainhauser ein Messingwerk und eine DrahtmĂŒhle gegrĂŒndet. 1622 wurde das Industrieunternehmen vom Salzburger Landesherrn Erzbischof Paris Lodron gekauft und ausgebaut.
In den Jahren 1650 bis 1740 entwickelte sich neben der Salzgewinnung am DĂŒrrnberg diese Messingindustrie in Ebenau und in Oberalm, wo sich ein weiteres Werk befand, zur wichtigsten Einnahmequelle des Erzstiftes Salzburg. Obwohl die Rohstoffe vornehmlich aus dem Ausland kostspielig importiert werden mussten, nahmen die in Ebenau erzeugten Halbfabrikate eine Vorrangstellung am auslĂ€ndischen Markt ein. Ebenau war auch das Zentrum der Waffenerzeugung im Erzstift Salzburg. Ăber drei Generationen, von 1636 bis in die 1690er Jahre, fertigte hier die berĂŒhmte aus dem thĂŒringischen Suhl stammende Waffenschmiedefamilie Klett ihre qualitĂ€tsvollen Erzeugnisse an. HandelsbeschrĂ€nkungen durch die Nachbarstaaten und UnrentabilitĂ€t in der Erzeugung fĂŒhrten aber langfristig zum Niedergang der Metallverarbeitung in Ebenau. 1844 wurde die MessinghĂŒtte, 1875 auch der Kupfer- und Eisenhammer geschlossen.
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